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Anne Janssen MdB
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167. Sitzung vom 26.04.2024 – TOP 23 Freiwilligen-Teilzeitgesetz

Anne Janssen (CDU/CSU):

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Im Jahr 2016 war ich noch als Lehrerin an einer Grundschule tätig. Zu Beginn des neuen Schuljahres stellten sich bei unserer damaligen Gesamtkonferenz zwei junge Frauen vor und sagten: Wir sind die neuen Bufdis – Eine von ihnen wurde dann auch tatsächlich meiner Klasse zugeordnet. Ich durfte in diesem Jahr wieder eine erste Klasse einschulen, und das ist für alle immer was ganz Besonderes: erst mal für die Schüler, die eingeschult werden – für die Erstklässler –, für die Eltern, für uns Lehrkräfte und in dem Jahr dann eben auch für unsere ersten Bufdis, die wir an der Schule hatten. Ich glaube, die beiden jungen Frauen wussten nicht so ganz, was das Schuljahr für sie bereithalten würde, und wir als Kollegium wussten das ehrlicherweise auch nicht so genau: Wie würden wir sie einsetzen? Was würden die Aufgaben sein? Alles war ein bisschen in der Schwebe, und wir mussten mal gucken, was das Jahr für uns bereithalten würde.

 

Rückblickend kann ich Ihnen aber sagen, dass diese beiden jungen Frauen und alle Bundesfreiwilligendienstleistenden, die seit diesem Zeitpunkt nach ihnen an unserer Schule eingesetzt wurden und auch heute noch werden, das Beste waren und sind, was uns als Kollegium, aber auch den Schülerinnen und Schülern passieren konnte.

 

(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

 

Denn jede zusätzliche Hand im täglichen Ablauf einer Schule oder auch eines Kindergartens, eines Krankenhauses, einer Pflegeeinrichtung oder der zahlreichen kulturellen Einrichtungen ist von unschätzbarem Wert. Deswegen an dieser Stelle auch von mir einen herzlichen Dank an alle, die einen Dienst für die Gesellschaft übernehmen! 

 

(Beifall bei der CDU/CSU, der SPD und der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

 

Darum sind auch wir von der CDU/CSU-Bundestagsfraktion der Meinung, dass diese Dienste allen, die sich engagieren wollen, zugänglich sein müssen, und wir begrüßen die Änderungen, die Sie mit Ihrem Gesetzentwurf vorlegen, auch wenn wir nicht alles teilen. Dennoch möchte ich an dieser Stelle noch mal einen ganz dringen- den Appell an Sie richten – meine Vorredner haben das auch schon getan –: Lassen Sie die Freiwilligen und ganz besonders auch die Träger nicht länger in Ungewissheit! 

 

Schaffen Sie schnellstmöglich Klarheit über die finanzielle Absicherung der Freiwilligendienste! Die Bewerbungsphase ist in vollem Gange, und ich kann Ihnen sagen: Wenn die Träger nicht wissen, wie das ab dem 1. Januar 2025 ausfinanziert ist, dann werden sie keine Freiwilligendienstler einstellen können. Es besteht die Gefahr, dass im nächsten Jahr nur noch ein Viertel der

 

bisherigen Plätze überhaupt zur Verfügung steht.

 

(Erik von Malottki [SPD]: Das ist übertrieben! Das stimmt so nicht!)

 

Im letzten Herbst habe ich unzählige Zuschriften von Freiwilligen bekommen und auch mit Trägern Gespräche geführt, und alle haben mir gesagt, was für einen unheimlichen Mehrwert dieser Dienst ihnen bringt. Also: Sorgen Sie bitte dafür, dass noch viele Menschen – sei es als Freiwillige oder auch auf der anderen Seite – das Beste aus diesem Dienst ziehen können.

 

Vielen Dank.

 

 

(Beifall bei der CDU/CSU)