Die Lage der Gastronomie – Anne Janssen Podiumsgast beim Frauenforum Foodservice
„Wie in vielen Berufen fehlt leider auch hier die Wertschätzung – sowohl von außen als auch innerhalb der Branche.“, fasst Anne Janssen die Lage der Gastronomie zusammen. Als Podiumsgast auf dem Frauenforum Foodservice in Hamburg sprach die hiesige Abgeordnete jetzt zusammen mit Kolleginnen und weiteren Gästen über die aktuelle Lage in der Gastronomie, die Rolle der Politik und die Bedeutung von Arbeitsbedingungen.
„Aktuell kämpfen alle mit den Energiepreisen, die auch für die Betriebe drastisch steigen. Gleichzeitig verfügen die Kunden über immer weniger Budget – aus dem gleichen Grund. Und auch die Befristung der Mehrwertsteuer läuft absehbar aus und wird zusätzlichen Druck auf die Preise ausüben. Hier wünscht sich die Branche mehr Hilfe aus der Politik und von der Ampel ganz klar die Entfristung der reduzierten Mehrwertsteuer. Das Regelwerk ist vorhanden, die Umsetzung denkbar einfach“, so Anne Janssen. Doch dort wie zu vielen Themen nur Stille. Dies alles seien nur Teile des Puzzles und die aktuellsten Probleme in einer Gemengelage, die sich schon länger zuspitzt.
Die Entwicklung während der Pandemie habe die Personalnot deutlich verschärft. „Arbeitskräfte kehrten nicht 1:1 zurück, sondern orientierten sich in andere Berufe. Der Mangel wird immer größer und zwingt manche erneut zu Schließungen.“ Hier müsse und könne die Branche selbst ansetzen, um Fachpersonal zu halten oder zu gewinnen. „Hier wäre es auch an der Zeit, die Ausbildung zu modernisieren und attraktiver zu gestalten. Junge Menschen, die wollen, gäbe es schon.“, betont Anne Janssen. Und besonders junge Gründerinnen, die wollen, zeigte das Forum. „Aber die Hürden sind für viele so hoch, dass sie zurückscheuen, obwohl die Ideen und Konzepte da wären. Hier kann Politik mehr, mehr unterstützen und Räume schaffen. Jetzt gerade hoffen viele auf unbeschwertere Zeiten und mehr Gelegenheit für schöne gemeinsame Abende – nur dann müssen die Läden dazu auch noch da sein.“