Kassenärztlicher Notdienst

„Zentralisierung ist keine Lösung“ – Abgeordnete unterstützen
CDU Friesland

„Im Zweifel etliche Kilometer bis zur nächsten (einzigen) ärztlichen Bereitschaft – eine erschreckende Vorstellung, die zum Glück bei uns in Friesland – noch! – nicht Realität ist. Die Pläne der Kassenärztlichen Vereinigung (KVN) sind nicht neu, aber nach wie vor unverständlich und schlicht nicht notwendig!“, kommentiert die hiesige CDU-Bundestagsabgeordnete Anne Janssen die Pläne zu einer Zentralisierung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes.

Nach den (wieder) aktuellen Plänen soll der ärztliche Bereitschaftsdienst für Schortens, Jever und das Wangerland zukünftig grundsätzlich zentral über das Klinikum Wilhelmshaven realisiert werden. Bereits 2010 hatte es diesbezüglich Pläne der Kassenärztlichen Vereinigung gegeben, die örtliche CDU hatte schon damals mit massivem Widerstand reagiert. Das Argument der KVN ist vor allem mangelnde Wirtschaftlichkeit. „Schon aus Jever oder Schortens ist die Fahrtstrecke sehr bedenklich, aus der Flächenkommune Wangerland unzumutbar. Auch die Wirtschaftlichkeit ist kein schlagendes Argument. Wie mein CDU-Kollege Axel Homfeldt als stellvertretender Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion richtig sagt, könnte sich dadurch die Kosten- und notärztliche Belastung lediglich verlagern. Wenn die Menschen keine Chance sehen, es rechtzeitig zum Arzt zu schaffen, werden sie den Notarzt vielleicht häufiger zu sich rufen. Diese Rettungskapazitäten würden kostenintensiv stärker genutzt und möglicherweise nicht für Fälle zur Verfügung stehen, in denen sie dringender gebraucht würden. Wahlweise könnte auch die Notaufnahme der Friesland Kliniken stärker besucht sein, einfach weil sie schneller zu erreichen ist. Auch das würde bereits knappe Kapazitäten zusätzlich belasten“, pflichtet Janssen der CDU Friesland bei.

Die gelernte Krankenschwester will nun schnellstmöglich das persönliche Gespräch mit der Kassenärztlichen Vereinigung suchen: „Ich sehe keine guten Argumente für die Pläne und nehme im Gegenteil die Bedenken der hiesigen Ärzte gegenüber dieser Lösung sehr ernst. Wir dürfen die Menschen in ländlichen Regionen nicht von der ärztlichen Versorgung abhängen, besonders, wenn wir uns einen Bärendienst damit erweisen.“, so Anne Janssen.